Naturalis historia

Erstes Buch - Übersicht über den Inhalt des achten Buches:

Von den Elephanten, von ihren Charaktereigenschaften, wann sie zuerst ins Joch gespannt wurden, von ihrer Gelehrigkeit, Wunderbares aus ihrem Leben. (...) Merkwürdigkeiten aus dem Leben der Löwen: Geschichte eines Löwen, der von einem Drachen wiedererkannt und gerettet wurde; von den Panthern. Senatsbeschluß und Gesetze über die afrikanischen wilden Tiere. (...) Die Landtiere Indiens und Äthiopiens: ein Tier, das durch den Blick tötet, von den Basiliscus-Schlangen; von den Wölfen, vom Ursprung der Sage von den Pelzwechslern; die Schlangenarten, von dem Ichneumon, von dem Krokodil, von dem Sciacus; von dem Rhinocerus, wer in Rom zuerst ein solches und ein Krokodil gezeigt hat; durch Tiere aufgefundene Heilmittel; über Vorzeichen von Gefahren, die Tiere geben; über Völker, die durch Tiere vertilgt wurden; von den Hyänen, von den Krokotten, von den Mantichoren, von Onager. (...)
Zahl der Gegenstände und Geschichten und Beobachtungen: 787. Von (einheimischen) Schriftstellern wurden ausgewertet: Mucianus, Procilius, Verrius Flaccus, Lucius Piso, Cornelius Valerianus, Cato Censorius, Fenestella, Trogus, die Akten, Columella, Virgilius, Varro, Lusilius, Metellus Scipio, Cornelius Cellus, Nigidius, Trebius Niger, Pompejus Mela, Mimilius Sura. Von ausländischen (Schriftstellelrn wurden zur Kenntnis genommen): König Juba, Polybios, Herodot, Antipatros, Aristoteles, Demetrios der Naturkundige, Demokrit, Theophrast, Euanthes, Agriopas, der über die olympischen Siege geschrieben hat, König Hieron, König Attalos Philometor, Ktesias, Duris, Philistos, Archytas. Phylarchos, Amphilochos aus Athen, der Thasier Anaxipolis, der Lemnier Appolodoros, der Milesier Aristophanes, der Kymäer Antigonos, der Chier Agathokles, der Pergamener Appolonios (...).

Achtes Buch

Bei den von Pompejus dem Großen veranstalteten Spielen sah man zuerst ein Chama, welches die Gallier Rufius nannten; es hat die Gestalt eines Wolfes und Flecken wie die Parder. Ebenso aus Äthiopien den sogenannten Kepos, dessen Hinterfüße und Schenkel denen der menschen ähnlich sind, während die vorderfüße Händen gleichen. Danach hat man dieses Tier in Rom nie wieder gesehen.
Bei denselben Spielen sah man auch ein Rhinoceros mit einem Horn auf der Nase, wie man es später noch häufig gesehen hat. Dies ist einzweiter geborener Feind des Elephanten. Es bereitet sich zum Kampf vor, indem es sein Horn an Steinen schärft und greift beim Kampf vorzugsweise den Bauch an, von dem es weiß, daß er weicher ist. In der Länge kommt es ihm gleich, die Beine aber sind weit kürzer, die Farbe entspricht dem des Buchsbaumes.
Der häufig vorkommende Lynx und die Shpingen stammen aus Äthiopien; letztere haben braunes Haar und an der Brust zwei Zitzen. Auch sonst git es dort noch manche ungeheuerlichen Tiere, gefiederte Pferde, die mit Hörner bewaffnet sind und die man Pegasos nennt; Krokotten, die wie eine Kreuzung von Hund und Wolf aussehen und mit ihren Zähnen alles zermalmen und das Verschlungene auch sofort verdauen; Kerkopitheken mit schwarzen Köpfen und Eselhaaren, die Stimme ist aber von der gewöhnlicher Esel ganz verschieden; indische Ochsen mit einem Horne, machmal auch mit dreien;
Ebenda findet sich auch die sogenannte Eale, ein Tier vn der Größe eines Flußpferdes, mit einem Elephantenschwanz, schwarz oder braun von Farbe, mit dem Gebiß eines Ebers und mit seinen Hauern, die mehr als eine Elle lang sind, und die es abwechselnd beim kampf stärkt, gerade oder schief richtet, je nachdem, wie es die Umstände erfordern.
Nach Ktesias kommt dort auch der von ihm beschriebene Mantichoras vor, der eine dreifache Zahnreihe hat, deren Zähne kammförmig ineinander übergehen, mit menschenähnlichem Gesicht und Oren, blaue Augen, blutroter Farbe, einem Löwenkörper und einem Schwanz, der wie der des Skoprions mit einer Spitze bewaffnet ist. Seine Stimme ist eine Mischung der Töne von Pfeifen und Tuba. Dabei ist es sehr schnell und besonders gierig auf Menschenfleisch. In Indien gibt es Ktesias zufolge auch einhufige Ochsen mit nur einem Horn, ebenso auch den sogenannten Axis mit buntgeflecktem Fell wie ein Hirschkalb, nur daß er mehr und hellere Flecken hat.
Das wildeste Tier dort ist jedoch das Einhorn, dessen Körperbau dem des Pferdes ähnelt, das aber einen Hirschkopf, Elephantenfüße und einen Eberschwanz hat, stark brüllt und ein schwarzes, zwei Ellen langes Horn auf der Stirn trägt. Lebend soll man dieses Tier nicht fangen können.

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